Das Genom-Editing-Verfahren ist eine von mehreren zurzeit in der Entwicklung befindlichen Methoden, die zukünftig das Geschlecht eines Kükens bereits im Ei bestimmen und somit das bisherige massenhafte Töten männlicher Küken am ersten Lebenstag verhindern sollen. Denn nach der Bestimmung des Kükengeschlechtes mithilfe dieser Methode sollen nur noch die Eier weitergebrütet werden, in denen ein weibliches Küken heranwächst.
Konkret funktioniert das Genom-Editing-Verfahren folgendermaßen: Wissenschaftler nehmen aktiv Veränderungen im Genom der Mutterhennen vor, die zu einer optischen Markierung der männlichen Embryos führen. Genauer gesagt werden neue Gene für ein fluoreszierendes Protein (GFP) an einer bestimmten Stelle im Genom der Legehennen eingefügt und dann an das männliche Geschlechtschromosom gekoppelt, welches die werdenden Mutterhennen an ihre männlichen Küken weitergeben. Dieses fluoreszierende Protein kann daraufhin unter UV-Licht erkannt werden und so zur Identifizierung des Geschlechts führen. Die Eierschale bleibt bei diesem Verfahren vollständig intakt. Eier mit männlichen Embryos können anschließend sofort aussortiert und verwertet werden. Noch ungeklärt ist allerdings, ob dieses Verfahren in der EU zukünftig genutzt werden darf oder ob es als „gentechnische Veränderung“ eingestuft werden wird, auf die vermutlich auch viele Verbraucher eher skeptisch reagieren würden.