Welche Produkte kann ich mit bestem Gewissen genießen? Eine Frage, die sich zahlreiche Verbraucher zunehmend stellen. Wer das frühe Töten männlicher Küken nicht länger hinnehmen möchte, kann mittlerweile im Einzelhandel sowohl bei Eiern als auch bei Geflügelfleisch auf verschiedene Alternativen zurückgreifen.
Zum einen gibt es Eier unterschiedlicher Haltungsformen, die aus Betrieben stammen, die dem Ansatz der Bruderhahn-Aufzucht nachgehen. Die Finanzierung dieses Konzepts funktioniert bei allen Anbietern ähnlich: Der Eier-Preis ist etwas höher als der vergleichbarer Eier und beinhaltet einen geringen Aufschlag, mit dem die teurere Aufzucht der Legehennen-Brüder (Bruderhahn) querfinanziert wird (siehe auch: Querfinanzierung). In Deutschland bekannte Marken und Initiativen, die auf die Bruderhahn-Aufzucht setzen, sind unter anderem sind haehnlein, Spitz & Bube, die Basic Bruderherz-Initiative, die Bruderhahn Initiative Deutschland (BID), die Bruderküken-Initiative von Alnatura und Herz&Bube.
Weiterhin gibt es mittlerweile die ersten Angebote von Eiern, bei denen das Kükentöten mittels Geschlechtsbestimmung im Brutei umgangen wird. Die Früherkennung erfolgt durch das sogenannte SELEGGT-Verfahren (siehe auch: Endokrinologisches Verfahren). Dieses ist das erste marktreife Verfahren zur Geschlechtsbestimmung im Ei. Die „respeggt-Freiland-Eier“ sind beispielsweise in Berlin bei Rewe und Penny-Markt erhältlich.
Und auch beim Thema Geflügelfleisch hat der Verbraucher inzwischen die Wahl und muss nicht mehr zwingend auf das Fleisch konventioneller Masthähnchen zurückgreifen (siehe: Masthähnchen). Denn einige bereits genannte Marken oder Initiativen, beispielsweise haehnlein und einige Demeter- oder Bioland-zertifizierte Betriebe, bieten das Fleisch der aufgezogenen Bruderhähne roh oder in Produkten verarbeitet im Einzelhandel an.