Vor rund einem Jahr präsentierten die Einzelhandelsketten Edeka, Rewe, Aldi und Lidl einheitliche Packungsaufdrucke mit der Aufschrift „Haltungsform“, um Konsumenten den Ursprung des Fleisches deutlicher aufzeigen zu können. Den deutschen Verbrauchern ist das Tierwohl allerdings noch immer nicht besonders wichtig – dies belegen die neuesten Zahlen der Initiative Tierwohl.
So stammen weiterhin 90 Prozent des gekennzeichneten Rindfleisches und rund 80 Prozent des Schweinefleisches Haltungsformen, die lediglich die gesetzlichen Mindestanforderungen erfüllen und sich somit auf der ersten von insgesamt vier Stufen der Haltungskennzeichnung befinden.
Etwas besser ist die Situation zumindest beim Geflügel. Etwa 85 Prozent der Hähnchen und knapp 98 Prozent der Puten liegen hier auf Stufe 2 „Stallhaltung Plus“. Produkte der Stufe 3 oder der Stufe 4 („Premium“), zu der auch Bio-Fleisch zählt, werden bislang nur wenig nachgefragt, da eine höhere Stufe der Haltungsform meist auch einen höheren Preis zur Folge hat. Eine größere Zahlungsbereitschaft für mehr Tierwohl seitens der Verbraucher ist somit noch nicht auszumachen.
Quelle: Lebensmittelpraxis, 14.04.2020